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Was ist für mich das Richtige?

Jedes System hat Vor- und Nachteile. Jede Lösung hat ihre individuelle Geschichte. - Der vorliegende Überblick kann diese Geschichte natürlich nicht ersetzen, er kann aber die Suche nach einer geeignenten Lösung für die eigenen Bedürfnisse erleichtern. Will man eine Feuerstelle als Ganzhausheizung nutzen, haben alle Systeme etwas gemeinsam. Sie brauchen Zeit: für das Zubereiten des Holzes bis zum Abbrand. - Das macht aber gerade auch ihre Qualität aus: Sich einbetten in ökologische Zusammenhänge, Wohnqualität und Wärme geniessen, wird erst durch diese Umstände richtig möglich. Eine gute Isolation, wie sie heute allgemein üblich ist, ist auch für die Holzfeuerung von Vorteil. Das Haus braucht wesentlich weniger Energie und entsprechend braucht auch weniger gefeuert zu werden. Allerdings gibt es für diese neue Situation zwei Ansätze: entweder man feuert mit weniger Holz öfters oder man feuert mit mehr Holz und relativ grosser Speichermasse in grösseren Abständen, wie bei meinen Lehmöfen üblich. Die meisten Lehmofensysteme funktionieren auch im Rahmen einer kontrollierten Lüftung, wie sie für Minenergiebauten vorgeschrieben sind.

 

Für eine Ganzhausheizung die einfachste und günstigste Variante ist ein Lehmofen, zentral plaziert mit Rücksicht auf die Anordnung der angrenzenden Räume und der Treppe. Je nach Isolation kann ein Temperaturgefälle von rund 2 Grad entstehen. Aus Erfahrung und aus wohnphysiologischer Sicht ist ein solches Gefälle nicht nur kein Nachteil sondern wünschenswert, da es die Gesundheit fördert und die Wahrnehmung von Wärme verfeinert.

 

Als eine ausgebaute oder erweiterte Ofenvariante kann ein Lehmofen mit "Satellit" bezeichnet werden. Der Satellit ist ein Ofenkörper im 1. oder 2. Obergeschoss, der direkt von unten nach Bedarf beheizt werden kann, ansonsten er die Restwärme des Ofens nutzt.

 

Ein Lehmofen mit Wasserwärmetauscher kann mit der Warmwassererzeugung, mit Sonnenkollektoren und mit einer Zentralheizung kombiniert werden. Er liefert nach Bedarf den grösseren Teil der Wärme an das Wasser ab, das dann für weitere Nutzungen zur Verfügung steht. Vielfältige Systeme mit Schwerkraft oder mit Pumpen sind möglich.

  

Hypokausten kannten bereits die Römer. Im Zuge der Baubiologie fand dieses System neuen Aufschwung. Es benutzt als Wärmetransportmittel anstatt Wasser das Medium Luft. Ein Lehmofen mit Hypokausten kann entweder mit Schwerkraft oder mit Ventilator betrieben werden. Mit Schwerkraft ist die Reichweite beschränkt und die auf das System abgegebene Leistung geringer im Gegensatz zu den Ventilatorsystemen. Ferner kann ein massiver Speicher eingebaut werden, der einerseits noch mehr Wärme aufnimmt und diese zudem zu einem späteren Zeitpunkt bei Bedarf abgeben kann.

  

Ein Lehmherd ist eine Alternative mit sehr vielfältiger Nutzung: Kochen, Backen, Grillieren, Feuerbeobachten und sich Durchwärmenlassen auf der Ofenbank. Er kann ebenfalls mit einem Satellit oder mit einem Wasserwärmetauscher mit beschränkter Leistung gekoppelt werden. Diese Lösung als einziges System ist vor allem interessant, wenn der Wärmebedarf nicht allzu gross ist und das Feuer möglichst vielseitig genutzt werden soll.

 

Peter Ehrenzeller, Blumengasse 14, CH-8331 Auslikon
tel. 044 950 57 64 lehmoefen@gmail.com